Einen Wolf heulen hören! Wissen wo der Luchs zuhause ist! Oder einem Bär ganz nah sein! In diesem Buch erfährst du wie das geht.
So stellt der Kosmos Verlag mein Buch vor
„Manche fürchten sich vor ihnen, für andere sind sie Sympathieträger. Wir haben sie (fast) ausgerottet und jetzt kommen sie wieder zurück in unsere Wälder und Berge. Die Vorstellung, sie in freier Wildbahn zu erleben, ist für viele ein Traum. Jetzt kann er Wirklichkeit werden.
Dieses Buch stellt Bär, Luchs und Wolf in tollen Fotos, gut recherchierten Texten und Erlebnisberichten vor. Gleichzeitig erfährt man alles Wichtige über die 15 bedeutendsten Beobachtungsplätze zwischen Spitzbergen und Südspanien.
Genuss pur beim Lesen, Gänsehaut garantiert beim Beobachten.“
Hier kann man das Buch bestellen.
Für dieses Projekt arbeitete Ralf mit Fotografen und Reiseanbietern aus vielen europäischen Ländern zusammen. Sie alle halfen mit, die besten Beobachtungsplätze von Bär, Wolf und Luchs zusammenzustellen.
Hier einige Fotos aus dem Buch:
In einem Interview mit Monika Weymann, meiner Lektorin vom Kosmos Verlag, erfährt der Leser wie mein Interesse für die „Großen Drei“ geweckt wurde.
Herr Bürglin, wie sind Sie auf Bär, Wolf und Luchs gekommen?
Das war in den Abruzzen, in Italien. Ich wanderte allein und entdeckte eine Höhle. Ich lief etliche Meter hinein, und erst nachdem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, bemerkte ich, dass überall zwischen den Felsen Bärendreck herumlag. Wie ein Blitz fuhr es da durch mich hindurch.
Sie hatten Angst?!
Na und wie! Bei der Menge an Bärendung wurde mir sofort klar, dass da nicht mal zufällig ein Bär vorbeigekommen war. Ich wusste: Hier wohnt einer!
Wie haben Sie reagiert?
Ich bin langsam zurück, traute mich fast nicht, nach links und rechts zu schauen. Aber kaum war ich aus der Höhle draußen, hat sich die Stimmung gedreht, und ich hab zu mir gesagt: „Hey Mann, du warst in einer Bärenhöhle!“ Ich fühlte mich total aufgedreht.
Was war Ihre schönste Begegnung?
Das war mein Dinner mit Bär, das auf einer Pazifikinsel in Kanada stattfand. Für eine Reportage hatte ich mich dort von Indianern absetzen lassen und verbrachte zwei Wochen allein auf der Insel. An einem Abend saß ich vor meinem Zelt und brutzelte mir irgendwas, als ein Schwarzbär vorbeischaute. Er schnappte sich einen Lachs aus dem Fluss und fraß ihn dann zehn Meter neben meinem Essplatz – ganz gemütlich im Liegen.
Und da hatten Sie keine Angst?
Tatsächlich nein. Ich kannte den Bären. Er hatte die Tage zuvor quasi für mich „gemodelt“: Er fischte Lachse und ich fotografierte ihn dabei. So konnten wir uns beide gegenseitig kennenlernen.
Aber so dicht aufeinander, war das nicht gefährlich?
Der Bär war gesund und es gab mehr Lachs, als er bewältigen konnte. Er hatte also keinen Anlass, irgendwas mit mir auszuprobieren, um an Futter zu kommen. Es war ein einmaliges Erlebnis, das mich bis heute begeistert und inspiriert.
Und so kamen Sie dazu, dieses Buch zu machen?
Ja, so hat alles angefangen. Nach vielen Jahren in Kanada und unzähligen Beobachtungen dachte ich: Mensch, wir haben doch in Europa auch große Carnivoren, die man beobachten kann. Einige Orte kannte ich bereits, aber mit der Recherche stellte ich fest, wie viele Möglichkeiten es tatsächlich gibt – und vor allem: wie viele Menschen sich dafür begeistern.
Wie erklären Sie sich diese Begeisterung?
Es gibt sicher mehrere Gründe. Die Größe, Eleganz und Stärke dieser Tiere spielt eine Rolle. Die Seltenheit. Die potenzielle Gefährlichkeit und Wildheit von Wolf und Bär. Ich konnte einmal dabei sein, wie Wölfe einen Fischotter erbeuteten. Er wurde totgeschüttelt und dann zwischen der Meute regelrecht zerrissen. Obwohl ich aus sicherer Entfernung beobachtete, ging mir das Knurren der Wolfsmeute durch und durch. Aber diese superseltenen, spektakulären Momente sind mir eigentlich gar nicht so wichtig.
Um was geht es Ihnen dann?
Wenn ich mich erinnere, wo ich überall Bären, Wölfe und Luchse gesehen habe, war das auch in Europa immer in idyllischen Landschaften, Regionen mit Vielfalt. Es ist ja nicht immer einfach, an Bär, Wolf und Luchs ranzukommen. Oft heißt es warten. Und dann ist es für mich immer schöner, ich bin von vielen Tierarten umgeben.
Sie meinen Bär, Wolf und Luchs sind Zeigerarten, die für Idylle und Vielfalt stehen?
Ja. Während wir versuchten, die großen Carnivoren auszurotten, überlebten die letzten in den hintersten, kaum berührten Ecken. Diese Orte empfinden wir heute als besonders schön. Mittlerweile breiten sich vor allem Wölfe aus. Man findet sie heute auch an den Stadträndern von Rom oder Athen. Im Grundsatz stimmt es aber: Bär, Wolf, Luchs stehen für Naturidyll. Wenn ich mich für ein neues Gebiet interessiere und ich erfahre, dass die drei Arten dort vorkommen, kann ich mir sicher sein, dass das Gebiet meinen Ansprüchen an Urigkeit und Idylle entspricht. Habe ich die Wahl, dann entscheide ich mich dafür.